Werra-Meißner-Kreis. Energiesparen lohnt sich. Immer. Für das Klima und den Geldbeutel. Auch Dr. Rainer Wallmann, Erster Kreisbeigeordneter und Projektleiter der Quartierssanierung im Werra-Meißner-Kreis rät dazu, weniger Energie zu verbrauchen. “Die Preise für Strom und Gas haben sich erheblich erhöht. Der Gaspreis hat sich mehr als verdoppelt, der Ölpreis verdreifacht und auch die Preise für Holzpellets sind dreimal so hoch wie noch vor einem Jahr”, so Dr. Wallmann. Die Fragen nach Möglichkeiten, Kosten zu senken, effektiver zu heizen und nach einfachen Energiespartipps, damit der Winter nicht zu teuer wird, erreichen sein Team bei der Quartiersanierung beinahe täglich.
Quartierssanierung rät zum Heizungs-Check
„Bis zur Heizperiode sind es nur noch wenige Wochen. Die können noch genutzt werden, um in der Wohnung oder dem Haus kleinere Vorkehrungen zu treffen und Energie einzusparen“, sagt Holger Schülbe, Klimaschutzmanager und Projektkoordinator der Quartierssanierung, einem Projekt, bei dem Gebäudeeigentümer:innen dahingehend beraten werden, welche Maßnahmen sie an ihrem Gebäude umsetzen können, um es energetisch zu modernisieren. Die Quartierssanierung bietet neben den individuellen Beratungen auch Informationsveranstaltungen an, die über den Newsletter angekündigt und auf der Internetseite beworben werden. Dort findet man auch Tipps, welche einfachen Maßnahmen selbst umgesetzt werden können. Möglichkeiten zur Dämmung der Gebäudehülle, dem Austausch von Fenstern und Türen, dem Einsatz von Solarenergie, aktuelle Fördermittel oder den barrierefreien Umbau werden dort ebenfalls behandelt. „Und natürlich auch die Heiztechnik betrachtet“, so Schülbe. Ein Heizungs-Check vor Ort könne aber nur durch einen Fachbetrieb - und bestenfalls noch vor dem Winter – vorgenommen werden. „Damit kann der Ist-Zustand erhoben werden, der Heizungsinstallateur kann meist durch wenige Handgriffe das Einsparpotential der Heizungsanlage schon erhöhen“, so Schülbe.
Ist-Zustand und Potential
Bernd Schrader, Obermeister der Innung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), bestätigt diese Aussage. „Hintergrund eines Checks ist die Optimierung, das Energieeinsparpotential steht hier im Mittelpunkt. Es gibt einen ganz bestimmten Ablauf, an dem sich der beauftragte Fachbetrieb orientieren kann. Diese Maßnahme ist jahreszeitenunabhängig, bestenfalls sollte sie aber im frühen Herbst durchgeführt werden“, so Schrader. Es sei jetzt höchste Zeit, um beim Fachbetrieb den Heizungs-Check zu beauftragen, damit Reparatur- oder Optimierungsarbeiten an der Heizung vielleicht noch vor dem Winter ausgeführt werden könnten.
Optimierung sei möglich bei der Verteilung der Wärme im Heizkreislauf, etwa durch den hydraulischen Abgleich, den Austausch einer alten, stromfressenden Zirkulationspumpe gegen eine modernere, die Isolation von Rohren oder die Einstellung der Heizkurve. Sinnvoll sei ein Heizungs-Check auch immer dann, wenn sich die Nutzung der Räume oder die Raumaufteilung verändert hätten oder die Heizungsanlange älter als 15 Jahre sei.
Kosten und Förderung
Der finanzielle Aufwand für einen Heizungs-Check kann im Schnitt mit 100 bis 200 Euro beziffert werden. “Es ist sinnvoll, für die danach notwendigen Optimierungs- und Modernisierungsmaßnahmen noch vor Beginn der Ausführung Fördermittel zu beantragen. Der Tausch einer Heizungspumpe, der Einbau neuer Thermostate und der hydraulische Abgleich werden mit 15 Prozent gefördert. Die Ausgaben dafür amortisieren sich durch die Energieeinsparung meist in kurzer Zeit”, sagt Projektkoordinator Schülbe.
Weitere Informationen unter: www.quartierssanierung-wmk.de
15. September 2022 von Gundula Klinge